Diese Aufführungen und Zusammenkünfte fanden und finden in Cafés, auf Plätzen, in der freien Natur, in Parks, im Lokal der „schule für dichtung in wien“, in Theatern, Gasthofbühnen und Museen, kurz an fast jedem denkbaren öffentlichen Ort statt.
UrbanNomadMixes ist ein lebendiger Organismus, ein Prozess der ständigen Veränderung und Erneuerung von Kultur: eine Verkabelung im Gehirn, die immer wieder neue Menschen und erneuerte Identitäten verbindet und einbezieht.
Daher ist jedes sich neuformierende UrbanNomad-Mix ein loses, informelles Zusammenkommen in unregelmäßigen Abständen und Besetzungen.
Durch die Teilnahme formen sich sozial engagierte Künstler und transkulturelle Aktivisten, die kreativ, mit künstlerischen Mitteln und Formen, intervenieren.
Die Gruppierungen reflektieren und spiegeln die Verschiedenheit der in Wien lebenden Menschen als Träger von Kulturwelten-im-Fluss. Daher ist UrbanNomadMixes nicht an bestimmte Personen, Orte oder Kulturkreise und Zeiten gebunden: die Beziehungen bleiben offen, sind empfänglich für Neues.
Jede/r Teilnehmer trägt in sich Identifikationen zur eigenen Kultur und bringt diese als Inputs zu kreativen Herausforderungen in ein dynamisches Miteinander.
Dadurch ermöglicht jede/r für sich Kulturaktivist zu werden, in dem sie/er aus diesen Identifikationen Neues kreiert und dieses sichtbar gestaltet.
Diese Hingabe erschafft und bewirkt neue Werte für die Entstehung des lebendigen UrbanNomadMixes Manifests und leistet einen Beitrag für Integration in Wien.
...schon 1998 im damaligen Völkerkundemuseum eine Veranstaltung organisiert: im Rahmen des Hallamasch Festival of Cultures. Das war unser erstes Auftreten, gefolgt von zwei weiteren Events im Museum 1999 und 2000, die ich auch organisiert habe.
...Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen einzuladen, sich mit den Diasporaobjekten des Museums zu befassen. Meine Beziehung nicht nur zur philippinischen Community sondern auch zu vielen anderen kulturellen Gruppen in Wien (die ich damit auch in das Projekt einbringen konnte) und mein Engagement mit UrbanNomadMixes hat die Museumsleitung offenbar dazu veranlasst mich zu bitten zur Kuratierung dieser collaborativen Ausstellung beizutragen. Die Ausstellung findet im Rahmen des EU-geförderten SWICH Projekts (Sharing Worlds of Inclusion, Creativity and Heritage) statt.
...a) Weil mich die Idee, Menschen in der Diaspora mit den Objekten des Museums zu verbinden, persönlich anspricht.
b) Auch die Objekte aus der ganzen Welt, die sich jetzt in Wien befinden, haben ihre eigene Geschichte. Durch die Augen von Menschen, die ebenfalls von überall hierher gekommen sind, bekommen sie eine neue Bedeutung: nicht als ethnologische Kuriositäten, sondern als Objekte der transkulturellen Erinnerung und Verbundenheit.
c) Die Objekte so zu zeigen, hat den UrbanNomadMixes-Teilnehmern ermöglicht, die eigene Diasporasituation und ihr Leben in Wien zu reflektieren.
...meine eigene Geschichte und vielfältigen Beziehungen mit Diasporagruppen einen ungewöhnlichen Querschnitt an Personen, die verschiedene Diasporageschichten haben, zu dieser Ausstellung zu bringen. Die 30 Personen repräsentieren ein breites Spektrum der verschiedenen Kulturen der Welt. Im Prozess haben die Teilnehmer sich nicht nur mit ihren eigenen Geschichten und Herkünften auseinandergesetzt, sondern auch mit den kulturellen Identifikationen der Anderen.
KuratorInnen: Camilo Antonio, Jani Kuhnt-Saptodewo, Doris Prilić
Architektur: Gerhard Veigel,
Gestaltung: Itai Margula,
Graphik: Nina Fuchs,
Photos: Aleksandra Pawloff,
Videos: Marc Jarabe und Team
UrbanNomadMixes Team: Claudia Alanes Landa, Camilo Antonio, Antonina Boschitsch, Florian Boschitsch, Billyshes, Mae Cayir, Nael Elagabani, Kate Elamthuruthil, Pri Elamthuruthil, Fadi Haddad, Neda Hosseinyar, Megumi Ito, Marc Jarabe, Ramon Jarabe, Hao Jin, Jani Kuhnt-Saptodewo, Vera Lacková, Sabria Lagoun, Itai Margula, Stephanie Misa, Harold Otto, Aleksandra Pawloff, Doris Prilić, Franz Karl Prüller, Samira Rauter, Alina Șerban, Ruby Jana Sircar, Inez Wijingaarde, Rafael Neira Wolf, Nadja Zerunian
I have a South Pacific soul
That soars above a stormy neon sea
Your typhoons tease my bamboo selfcontrol
There's coco milk to cool our Patootti
Above New York's erotic joints we soar
No problem Beauties and no gala Star
You smell of orchids steaming jungle pore
Your skin feels like wet moss and silk caviar
Above New York's aerobic pulse we soar
No sand and pebbles rise to block the space
In Tokyo Mexico Mumbai L.A.
The fittest share one surly harried face
Up up away my South Pacific Soul
From whoishustling whobecomeswhat'sthat
No pineapples are canned with Rambo Gear
No blooming sales of Croco Dundee hat
Above New York's volcanic blaze we soar
The Empire State's a gilded toothpick high
Beneath the concrete plants and plastic charm
Ten million bugs are going gaga by
Above New York's acrylic skies we soar
Far from the roads to Pitvilled Prominence
In balmy palm and bougainvillaea clouds
We need no robes to make the difference
I had a South Pacific soul
Before I lost my bamboo selfcontrol
I've joined the mad search for Medusa's head
I've miles to go to Andromeda's bed
Perhaps the heat of Cairo made me realize
I was looking for you
An oasis that can soothe my nerves and pace
A Vienna to return to
Amid the dust I've done the Pyramids and tombs
Death on the Nile too
But now I need the quiet of your parks and grace
A Vienna to return to
Vienna is quaintly
Tranquil -- noise-free
Goes blitz but cosy
Cafes so easy
It maybe a village
No glitzy garbage
Recycles old plumage
Its own new image
It was far down in Luxor I had yearnings for
That Balkan mix you stew
I've found that good hearth in your homely ways
My Vienna to return to
Beethoven -- Mozartkugels are reliable
Your Schnitzels -- Strudels too
I like the way we linger in the Heurigers
My Vienna to return to…
MANIFEST von CAMILO ANTONIO, INITIATOR URBANNOMADMIXES
UrbanNomadMixes ermutigt und ermuntert immer wieder neue Perspektiven aufzumachen und gemeinsam mit dem Publikum zu teilen.
In seinen Werken und Bemühungen möchte Camilo die transnationalen und intrakulturellen Dimensionen des Diaspora-Effekts erforschen, ein Thema, das er in seiner eigenen Forschung als Kulturpolitik thematisiert und interpretiert.
Camilo versteht Kultur im politischen Diskurs nicht als feststehende, unveränderliche Definitionen oder Konzepte, sondern im Sinne einer Kette von Fragen über Gesellschaftsrichtungen und Strukturen. Z.B.: 1) was sind soziale Werte, die Menschen in einer globalisierten Welt zusammenhalten? 2) wo ist der Platz für individuellen Einsatz für solidarisches und friedliches Miteinander? und daher, 3) wie sollten Menschenrechte und -pflichten verstanden und reguliert werden?
In diesem Zusammenhang glaubt Camilo, dass die europäischen Errungenschaften in einem liberal-pluralistischen, sozialdemokratischen Modell liegen und nimmt Kultur daher als einen Prozess der andauernd im Frage gestellt sein muss, wo jede/r eine Rolle und ein Platz braucht und haben muss.
Camilo schreibt lyrische Gedichte und Essays, doch eher als zu publizieren, ist es sein Anliegen, seine Gedanken in verschiedenen Darstellungsformen, durch dialogische Auseinandersetzung, in aktiven Prozessen mit anderen zu präsentieren und zu erweitern.
Daher und dafür hat Camilo die Gruppe UrbanNomadMixes “gegründet”: ein lebender Organismus von performativen Künstlern und transkulturellen Aktivisten, der sich mittels poetischer und dramaturgischer Kunstformen und kultureller Prozesse im öffentlichen Raum, z.B. auch im musealen Feld, mit Ideen, Gedanken und Anliegen auseinandersetzt.
Die Kombination von verschieden Kunstformen und die Spannung verschiedener menschlicher Orientierungen führt zu neuen Anreizen und Perspektiven- und hoffentlich auch Paradigmenwechseln.